Mit Pager alarmieren

Wie Sie mit einem Pager Ihre Erreichbarkeit erhöhen, Redundanzen schaffen und Ihre Kosten auf ein Minimum reduzieren.

Pager kaufen: Lohnt sich das?

Weit verbreitet sind Pieper, Melder oder Pager - wie die personenbezogenen Alarmierungsgeräte synonym genannt werden - bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) zur Benachrichtigung ihrer Einsatzkräfte. Aber auch Industriebetriebe verlassen sich auf die Geräte z.B. zur Benachrichtigung von Service- und Bereitschaftspersonal sowie zur Überwachung von Maschinen und Anlagen. In anderen sicherheitsrelevanten Bereichen wie Krankenhäusern oder Werkfeuerwehren sind die Melder zur Alarmierung von Personal ebenfalls im Einsatz.

Bevor wir der Frage nachgehen, ob es sich tatsächlich lohnt, Pager zu kaufen, werfen wir zuerst einen Blick auf die geschichtlichen Anfänge dieser Geräte. Inklusive ihrer technischen Möglichkeiten und damit verbundenen Grenzen.

Was ist ein Pager?

Ein Pager - auch Funkmeldeempfänger (FME), Funkrufempfänger oder Personenrufempfänger - ist ein kleiner tragbarer Funkempfänger, der normalerweise zur Alarmierung und Übermittlung von Nachrichten an Personen eingesetzt wird. Ursprünglich stammt der Begriff Pager aus der Hotelbranche und ist angelehnt an den Ruf eines Pagen.

Geschichte

Die Historie der Funkmelder geht bis in das Jahr 1950 zurück, als der US-amerikanische Elektroingenieur Alfred Gross die ersten Funkmeldeempfänger (FME) entwickelte. Für zwölf US-Dollar monatlich nutzten Ärzte die Geräte, die über eine Reichweite von 40 km verfügten, im New Yorker Stadtgebiet. Hersteller war die Reevesound Company aus New York und Betreiber das Unternehmen Telanswerphone.

Funktionsweise

Kurz gesagt, empfängt ein FME nonstop auf einer bestimmten Frequenz und aktiviert sich beim Empfang eines exakt definierten Codes. Übertragen wird dieser Code in analogen Systemen als sogenannte 5-Ton-Folge. Den Empfang der einprogrammierten Tonfolge signalisiert der Pieper modellabhängig durch optische und akustische Signale oder durch Vibration. Das modernere POCSAG Verfahren überträgt die Alarmierung digital über einen digitalen Alarmgeber (DAG), welcher mit einem oder mehreren Master-DAU (digitale Alarmumsetzer) über ein Netzwerk verbunden ist. So werden über eigene Frequenzen die Nachrichten über mehrere Sender (Master und Slave-DAUs) ausgesendet. Der DME (digitale Meldeempfänger) reagiert wieder auf seine angesprochene Adresse (RIC) und zeigt den übertagenen Text an.

Analoge versus digitale Funkmeldeempfänger

Im BOS-Bereich, wo noch analoge Funkmeldeempfänger im Einsatz sind, stehen Einsatzkräfte vor dem Problem, dass es keinen Rückkanal für technisches und taktisches Feedback gibt und man so nicht weiß, ob der Alarm angekommen ist. Die Geräte sind hier reine Empfänger. Außerdem sind diese Pager auf die Reichweite des eigenen Funknetzes begrenzt. Darüber hinaus sind diese Melder langsam in der Übermittlung und je nach Lage sind die Durchsagen schwer verständlich.

Bei digitalen Empfängern, die auf Basis des POCSAG-Protokolls (Post Office Code Standard Advisory Group) arbeiten, sieht es ähnlich aus. Auch sie sind uni-direktional und bieten keine Rückmeldefunktion. Deshalb werden die Melder teilweise mit GSM ergänzt. Die Netze sind jedoch ebenfalls nicht überall erreichbar.

Der eigens für den BOS-Bereich entwickelte TETRA Standard ist zwar bidirektional ausgelegt, das Netz ist jedoch trotz anderweitiger Pläne bis heute nicht flächendeckend eingesetzt und daher lückenhaft, vor allem innerhalb von Gebäuden.

Sinnvoller und weitaus leistungsstärker sind hier sogenannte M2M-Pager, die ursprünglich speziell für die hohen Ansprüche des BOS-Marktes entwickelt wurden und auch im Industrie- und Klinikbereich eine wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Pagern bieten.

Herausforderung für BOS

Werfen wir zunächst einen Blick auf die drei größten Stolpersteine, denen BOS aber auch Industrieunternehmen und Krankenhäuser bei Not- und Krisenfällen begegnen können:

  1. Hoher Anspruch an Alarmierung
    Im BOS-Bereich wie bei den Feuerwehrenoder dem THW geht es vor allem darum, Einsatzkräfte schnell und sicher zu erreichen. Außerdem ist eine sofortige Rückmeldung an eine alarmierende Leitstelle - also eine bidirektionale Kommunikation - wichtig. Aber auch Industrieunternehmen und Klinken müssen auf kleine und große Vorfälle extrem schnell reagieren können. Voraussetzung hierfür sind Alarmierungswege, die sicher, redundant und hochverfügbar sind.
  2. Problematik der Erreichbarkeit
    Bei BOS ist die Alarmierung über eigene Funknetze zwar zum Großteil sichergestellt, in ländlichen Gebieten reicht der Empfang allerdings oftmals nicht. Fällt ein BOS-Funknetz aus, gibt es außerdem keine automatische Rückfallebene. Das hat zur Folge, dass die benötigten Einsatzkräfte nicht schnell genug alarmiert werden können. Im Industriebereich wird es besonders dann kritisch, wenn z.B. ein Techniker auf dem Gelände noch mit einem Funknetz verbunden ist, sich aber auch außerhalb dessen Reichweite, beispielsweise im Bereitschaftsdienst zu Hause, aufhält. Auch hier muss er zu 100 % erreichbar sein. Das Gleiche gilt für Kliniken. Auch hier gibt es Bereiche, die außerhalb des Funknetzes sind oder sich in abgeschirmten Arealen wie Intensivstation oder OP-Bereich befinden.
  3. Nachteile von eigenen und BOS-Netzen
    Ein großes Problem von eigenen Funknetzen ist ihr Preis: Sie sind nicht nur in der Anschaffung teuer, sondern auch bei der Wartung. Wie oben beschrieben, haben BOS-Netze außerdem bei einem Ausfall keine andere Technik, die eine Erreichbarkeit übernehmen kann. Insbesondere in Kellern, U-Bahnen und abgeschirmten Bereichen sind diese Netze nicht immer erreichbar und damit für die zuverlässige Alarmierung von Mitarbeitern und Teams ungeeignet.

8 gute Gründe für eine Alarmierung mit M2M-Pager

Nachfolgend möchten wir Ihnen acht gute Gründe nennen, die für einen Pager-Kauf sprechen. Als Beispiel dient uns hier der Pager ERIC® (Emergency-Rescue-Immediately-Call) von der Firma Unitronic in Kombination mit unserer SaaS-Lösung GroupAlarm.

#1: Extrem hohe Verfügbarkeit >99%

Dank Dual-SIM-Lösung mit Roaming im In- und Ausland bedient sich der Pager sämtlicher verfügbarer Mobilfunknetze. Daraus folgt eine in umfangreichen Tests nachgewiesene, extrem sichere Netzabdeckung.

#2: Redundanz

Durch Nutzung aller verfügbarer Mobilfunknetze im In- und Ausland gewährleistet der Pager eine Redundanz des Alarmierungsnetzes, wie es sie bei herkömmlichen Pagern nicht zwingend gibt. Zusammen mit GroupAlarm gibt es den weiteren Vorteil, dass der Pager mit allen anderen dort verfügbaren Erreichbarkeiten kombiniert werden kann.

#3: Hohe Sicherheit

Die Kommunikation erfolgt über gesicherte IP-Verbindungen mit geschlossenem Benutzerkreis. Und zwar auf Basis eines von Unitronic patentierten Protokolls. Somit ist jede Nachricht vom Sender bis hin zum Empfänger mehrfach verschlüsselt.

#4: Höhere Reichweite

Durch den Einsatz von GSM-Repeatern oder zusätzlichen Basisstationen werden Bereiche wie U-Bahnen oder Straßentunnel besser abgedeckt. Dieser Aufwand wird bei den eigenen digitalen oder analogen Funknetzen für die BOS selten betrieben.

#5: Pager hält Standleitung

Da der Pager permanent seine Empfangsbereitschaft signalisiert, weiß das System jederzeit, wer aktuell zur Verfügung steht. Außerdem sendet er nach einer Alarmierung automatisch eine Empfangsbestätigung und ermöglicht eine Rückmeldung des Benutzers (Zwei-Wege-Paging).

#6: Alarmierung in wenigen Sekunden

Die Alarmierungszeit ist kürzer als bei allen anderen Systemen und erfolgt in der Regel bereits innerhalb weniger Sekunden, da die Pager permanent mit der Zentrale verbunden sind und rein digitale Übertagungswege beteiligt sind.

#7: Alarm wird mehrfach zugestellt

Sollte ein Pager einmal keinen Empfang haben oder gar ausgeschaltet sein, wird er dennoch alarmiert, sofern er innerhalb einer kurzen Zeit nach dem Alarm wieder mit dem System verbunden ist. Diese Nachlieferung von Alarmen ist bei klassischen Systemen nach dem Fire-and-Forget-Prinzip nicht möglich.

#8: Günstige Anschaffung

Im Gegensatz zur kostspieligen Errichtung und Wartung eigener Funknetze benötigen Sie für die Verwendung des Pagers keine zusätzlichen Investitionen in eine eigene Infrastruktur.

FAZIT

Wer seine Erreichbarkeit erhöhen, Redundanzen schaffen, gleichzeitig aber auch seine Kosten überschaubar halten möchte, ist mit einem M2M-Pager wie dem ERIC® in Kombination mit GroupAlarm bestens beraten. Seit September 2018 verlässt sich der Landkreis Emsland übrigens primär auf ERIC® als Alarmierungsmittel zusammen mit GroupAlarm. Und der Flughafen Düsseldorf nutzt den Pager zusammen mit unserer SaaS-Lösung seit Dezember 2019 zur Alarmierung von allen im Dienst befindlichen Einsatzkräften. Lesen Sie hier die ausführliche Kundenreferenz.


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